Individualismus + Teamgeist = Nordwand
Die neue Generation im Schlagerpop
Mit dem Schlager ist das so eine Sache. Es dauert statistisch gut und
gern bis zu sieben Jahren bis klar ist, ob die Karriere der
KünstlerInnen durch die Decke geht oder in der Bezirksliga hängen
bleibt.
Schlagerfans sind treue Menschen, sie bleiben dem Star für den sie sich
entschieden haben dann auch meist über Jahrzehnte verbunden und so kann
die Champions-League in diesem Geschäft meist auf einen konstanten
Karriereverlauf zwischen gut und gern 30 bis 40 Jahren zurückblicken.
Manchmal dauert’s noch länger. Was das für den Nachwuchs bedeutet ist
auch klar: Erst mal hinten anstellen und sich in den verschiedenen
Clubs, Bierzelten, Hallen, Open Airs die Finger wund spielen. Durchs Tal
der Tränen waten und wer dann auf der anderen Seite des Stahlbades
wieder rauskommt, der hat das Zeug dazu ganz nach oben zu kommen.
Bei der steirischen Gruppe ‚Nordwand’ ist schon der Name Programm.
Aus dem Tal sind die 5 Jungs schon heraußen und der umweglose Aufstieg,
die Direttissima, hat bereits begonnen. Sieht man die steile Wand als
Karriere, so hängen sie grad mitten drin und jeder Auftritt, jede
Fernsehminute ist ein weiterer Haken an dem sich die Seilschaft
hocharbeitet. Der Unterschied ist nur – und das sind deutliche Anzeichen
dafür dass was weiter geht – dass das Team rund um die Band die Seile
und Haken die es für den Aufstieg braucht, gut justiert und unter
Kontrolle hat. Der Produzent, der Promoter und Manager, der Arrangeur,
die Plattenfirma und natürlich die Band selbst. Man zieht an einem
Strang. Sichert die Seile. Das ist gut so, denn das ist in der Situation
in der sich Nordwand befinden extrem wichtig. Es geht bergauf, die
Zeichen dafür sind klar erkenntlich. Wenn die Jungs spielen dann ist die
Hütte brechend voll. Kommen sie von der Bühne, dann stehen da die Fans
und lassen sich die Autogramme überall hin schreiben…
Es war ein hartes Stück Arbeit so weit zu kommen. Die TÜV-Plakette,
die bestätigt dass das Quintett dieses Leben auch gemeinsam durchsteht,
die holten sie sich in der Nahkampfzone des Popschlagers: Mallorca. Das
‚Oberbayern’ war die Arena. Wenn du da bestehst, dann hast du das Zeug
weiter zu kommen. Nordwand spielten da einmal 30 Tage am Stück! Ein
Härtetest für die Band. Man spielte und lebte zusammen in einem Raum.
Tag und Nacht. Das Dschungelcamp ist dagegen ein Mädchenpensionat.
5 Individualisten wurden in dieser Zeit zusammen geschweißt und übrig
bleib ein (rückblickend gesehen) knochentrockenes ‚ja, da haben wir es
ordentlich krachen lassen’.
Eine Band wie Nordwand auf 5 Typen zu reduzieren die gemeinsam Musik
machen, wäre zu einfach. Es ist viel mehr das neue Modell dafür, wie
Popschlager in der heutigen Zeit funktioniert. Die Bandmitglieder sind
als einzelne Musiker zu betrachten, was schon dadurch erkennbar ist,
dass man sich auch vom uniformen Outfit verabschiedet hat. Individuell –
Weiss spielt immer noch eine Rolle, aber die Zeiten des
Krankenpflegeroutfits sind vorbei - aber doch passt alles zusammen.
Kein Ei das dem anderen gleicht. 5 verschiedene Typen die in der
Gemeinsamkeit der Band ihre Stärken bündeln. Eine neue Generation
schickt sich an und eine ebenso neue Generation an Fans findet es toll
weil es ist wie es ist.
‚Es wird innerhalb der Band über alles gesprochen. Wir wollen keine
Geheimnisse vor einander haben und wenn ein Problem auftaucht, dann wird
nach einer gemeinsamen Lösung gesucht’, erklären die fünf unisono. Die
Band hält zusammen. Man weiß, dass bei Teamarbeit das gegenseitige
Vertrauen und das sich aufeinander verlassen können, schon die halbe
Miete sind.
‚Innerhalb der Band teilen wir alles, auch Vertraulichkeiten. Es gibt
nur ein Tabuthema, ein ungeschriebenes Gesetz’ erklärt Bandgründer
Thomas um gleich darauf verblüffend ehrlich zu werden: ‚Nur was unter
der Bettdecke mit der eigenen Partnerin geschieht, das geht niemanden
etwas an. Wirklich niemanden!’
Die Formel lautet somit:
5 Individualisten + Teamgeist = Nordwand
Quelle: www.nordwand.at